Was gehört (nicht) in den Grüngutcontainer?
Was in Oberwil in Grüngutcontainern eingesammelt wird, gelangt in die Biopower-Anlage Pratteln. Etwa 23‘000 Tonnen Grüngut werden dort jedes Jahr zu Biogas, Kompost und Flüssignährstoff vergärt, Tendenz steigend.
Verholztes Material ist für den Vergärungsprozess nicht geeignet, entsprechendes Astmaterial muss in der Biogasanlage wieder bestmöglich aussortiert werden. Daher wurde in Oberwil die Haus-zu-Haus-Sammlung von Baum- und Strauchschnitt eingeführt.
Kann ansonsten alles in die grüne Tonne, wo «biologisch abbaubar», «aus erneuerbaren Ressourcen» oder «bio-basiert» draufsteht? Absolut nein!
Auf der Webseite der Biopower kann man ein Merkblatt herunterladen, das in Bildern übersichtlich zusammenfasst:
- In die Grüngut-/Bioabfallcontainer gehören Rüstabfälle und Essensreste aller Art (auch Fleisch, Fisch, Knochen und Gräten, Nussschalen, Eierschalen und deren Pappkarton, Milchprodukte, Kaffee- und Teesatz inklusive Filterpapier, Haushaltspapier), Gartenabfälle, Blumensträusse (ohne Metall, Plastikbänder und Deko), Topfpflanzen ohne Topf, Federn, Haare, Kleintiermist.
- NICHT hinein gehören Nahrungsmittel in Wertstoff-Verpackungen, Geschirr und Besteck aus nachwachsenden Rohstoffen, Zigarettenkippen, Asche, Flaschenkorken aller Art, Hundekot, Katzensand und -streu jeder Art, Steine, Glas, Windeln, Medikamente und Arzneien sowie Kosmetik- und Reinigungsprodukte aller Art, Wertstoffe und Sonderabfälle.
- Geschirr und Besteck aus nachwachsenden Rohstoffen (egal mit welchem Label und von welchem Hersteller) gehören in den Verbrennungs-Kehricht, ebenso Plastiksäcke, auch wenn «100% Recycling», «vollständig rezyklierbar», «biologisch abbaubar» oder Ähnliches draufsteht.
- Einzig Kompostsäckli mit grünem Gitternetz-Aufdruck (es gibt sie von verschiedenen Anbietern) dürfen in die grüne Tonne. Der Gitterdruck kennzeichnet alle wirklich kompostierbaren Säcke in der Schweiz. Aber im kleinen Haushaltskompost vermodern selbst diese viel zu langsam. Daher ist es dort besser, den Biomüll lose einzubringen – wie auch im Grüngutcontainer, wenn immer möglich.
- Befindet sich im Grüngut und Bioabfall anderer Plastik, können feine Plastikpartikel im Kompost und Flüssignährstoff nicht verhindert werden. Schwer abbaubares Plastik gelangt in den Naturkreislauf – und letztlich in unsere Nahrung. Laut einer Studie der Umweltorganisation WWF nimmt jeder Mensch weltweit durchschnittlich bis zu fünf Gramm Mikroplastik pro Woche auf. Das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte!
Bitte helfen Sie mit: kein Plastik in den Grün- und Bioabfall – unserer Natur und unserer Ernährung zuliebe!
Energie- und Umweltkommission Oberwil