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Öko-Tip: Wohin mit dem Rasenschnitt

12. April 2010
Tip der Umweltschutzkommission:
Wohin mit dem Rasenschnitt?

Für viele von uns ist endlich der Frühling gekommen, wir drängen hinaus, wieder im eigenen Garten zu arbeiten! Und schon wieder stellt sich die alljährliche Frage: Wie lässt sich der Rasenschnitt sinnvoll verwenden?

Das Einfachste ist sicher nach dem Motto: „Aus den Augen, aus dem Sinn“ zu verfahren, sprich, Grünabfuhr. Das ist aber schade, denn gerade Rasenschnitt enthält sehr viele Nährstoffe. Zudem sind diese Nährstoffe für die Bodenorganismen, allen voran dem Regenwurm, einfach zu verdauen (gönnen wir dem Wurm doch wieder Mal einen frischen, leichten Frühlingssalat, statt immer nur schweren Oberwiler-Lätte). Darum unsere Tipps:

Liegen lassen
Bei wöchentlichem Schnitt kann das Schnittgut ohne Nachteile liegen gelassen werden. Im Gegenteil: Sie geben Ihrem Rasen Nährstoffe und Feuchtigkeit zurück und düngen ihn gleichzeitig. Besonders geeignet ist dazu ein Spindelmäher, verteilt er doch das Schnittgut regelmässig über die ganze Schnittbreite, oder einen Mulchmäher, der den Rasen sehr fein schneidet.

Mulchen
Unter Mulchen verstehen wir das Abdecken nicht bewachsener Erde mit verschiedenen organischen Materialien. Dies bietet viele Vorteile: biologische Unkrautbekämpfung, da der Mulch das Aufkommen von Beikräutern verhindert; es düngt den Boden, aktiviert die Bodenlebewesen, verbessert die Bodenstruktur und schützt den Boden vor Austrocknung. Auf Beeten eine dünne, knapp bodendeckende Schicht ausbringen. Bei Beeren oder Baumscheiben darf die Schicht etwa fingerdick sein. Das darf im Laufe des Jahres mehrmals wiederholt werden.

Kompostieren
Rasen ist ideal zum Kompostieren. Wegen des grossen Nährstoffgehaltes vermehren sich die zersetzenden Bakterienstämme explosionsartig. Das führt zu einer grossen Erhitzung des Materials, was wiederum die Samen unerwünschter Begleitflora keimunfähig macht. Wichtig ist, dass der Grasschnitt angetrocknet und mit anderem Material, z.B. Häcksel oder Laub gemischt wird (1-3 Mal umsetzen).
Bei grösseren Rasenmengen empfiehlt sich ein eigener Rasen-Kompost nach diesem Rezept: 2 Teile Rasen, 1 Teil halbreifer Kompost oder Gartenerde und 1 Teil Laub/Häcksel-Mischung. Mögliche Zusätze sind nährstoffarme Materialien wie Tannenreisig, Stroh oder auf ca. 10 cm verkleinerten, verholzten Gartenabraum. Gut mischen, ein bisschen anfeuchten und wenig Steinmehl dazugeben, was allenfalls auftretende Gerüche bindet. Locker in ein Kompostgitter geben oder als Walm aufsetzen (Dauer 6-8 Monate, alle zwei Monate umsetzen).

Möchten Sie den Rasenschnitt der Grünabfuhr mitgeben, lassen Sie ihn vorher unbedingt trocknen. Sonst entsteht in der Grüntonne durch Gärung eine abscheulich riechende Gülle!

Möchten Sie mehr zum Thema Kompostieren erfahren? Am Samstag, 24. April 2010 um 13:30 – ca. 15:00 Uhr führt Stefan Toth, im Auftrag der Umweltschutzkommission Oberwil, bei der Quartierkompostieranlage „Auf der Wacht“, einen Kompostierkurs durch. Alle Teilnehmenden erhalten einen 10%-Gutschein für Kompostierartikel des Gartenhauses Wyss. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.