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Jetzt Hecken schneiden

23. Februar 2021

Hecken aus einheimischen Sträuchern sind wichtige, naturnahe Elemente im Siedlungsraum und bieten Lebensraum für unzählige Tierarten.

Wir sprechen hier nicht vom «Frisierschnitt» für Lorbeer- und Thuja-Wände mit der Heckenschere, sondern der Pflege von z. B. von Pfaffenhütchen, Heckenrosen, Schneeball, Liguster, Weiss- und Schwarzdorn. Erfolgt deren Gehölzschnitt ausserhalb der Nist- und Brutzeit (also idealerweise bis März), dann stört man Pflanzen und Tiere am wenigsten. Zudem ist das Astgerüst der Gehölze gut sichtbar, so dass man durch formerhaltendes Zurückschneiden die natürliche Wuchsform der Pflanzen am besten erhalten kann. Während der Brutzeit zwischen Anfang April und Ende Juli sollte man auch im Hausgarten auf alle Holzschläge verzichten, die nicht aus Sicherheitsgründen notwendig sind. Fruchttagende Sträucher sollten wenn möglich erst spät im Winter geschnitten werden, damit die vorhandenen Früchte noch als Nahrungsquelle für Vögel dienen können.

Um die natürliche Wuchsform von Wildsträuchern und einen gleichmässig dichten und «blickdichten» Bewuchs beizubehalten, sollten Sie:

  1. Auslichten

Vor allem dickste Äste in Bodennähe bis auf 10 cm Höhe zurückschneiden. Die abgeschnittenen Äste treiben von unten wieder aus. So bleibt das Gehölz (blick-)dicht und höhlt nicht aus.

  1. Von dick nach dünn Endhöhe bestimmen

Mitteldicke Äste etwa in der Mitte der gewünschten Endhöhe abschneiden. Soll der Strauch 2 m hoch werden, also auf Höhe von 1 m.

  1. Endform gestalten

Dünnere Seitentriebe so einkürzen, dass die gewünschte, möglichst natürliche Endform erhalten wird.

Allgemein ist zu beachten, dass jeder Schnitt leicht schräg dicht über einer Verästelung oder einer Knospe zu erfolgen hat. Zudem sind scharfe Schnittwerkzeuge zu verwenden, um saubere Schnitte ohne Quetschungen der Äste zu gewährleisten.

Hecke als Lebensraum

Für Vögel sind dornen- und beerentragende Sträucher besonders wertvoll. Diese sollten an ausgewählten Stellen immer an der gleichen Aststelle geschnitten werden. In der Folge verästelt sich der Strauch dort stark und bildet Nistgelegenheiten.

Nicht nur für Vögel, sondern auch für Insekten, Säugetiere, Reptilien und Amphibien übernehmen Hecken wichtige Funktionen: Verstecke vor Feinden und Witterung, Unterschlupf für Ruhe, Schlaf und Jungenaufzucht sowie Nahrung (Blätter, Knospen, Früchte, Samen, Insekten).

Weitere nützliche Infos

Auf www.vogelwarte.ch gibt es das Merkblatt ‚Schnitt von Sträuchern und Hecken in Siedlungen: wann und wie?‘

Stefan Toth aus Oberwil, der im Auftrag der Gemeinde jeweils im Herbst Gratis-Heckenschneidekurse anbietet und uns alle diese Tipps gab, hat ebenfalls ein sehr nützliches Merkblatt verfasst. Zu bestellen bei: stefan.toth@intergga.ch

Auf www.birdlife.ch findet man viele Infos, wie man vogelfreundliche Gärten anlegt und pflegt.